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Kommunen

Kommunen sehen sich in der Zukunft großen Herausforderungen gegenüber – vom Klimawandel über Bildungsgerechtigkeit bis zu finanzieller Absicherung einer nachhaltigen Daseinsvorsorge.

Stadt mit Windräder im Hintergrund
© Adobe Stock/Martin Schlecht

Kommunen haben dabei als Schnittstelle zwischen den Bürgern und der Politik eine besondere Bedeutung, da die lokale Ebene als Gradmesser einer nachhaltigen Entwicklung verstanden werden kann.

Warum ist Bildung für nachhaltige Entwicklung in Kommunen so wichtig?

Kommunen haben eine zentrale Bedeutung für die Verwirklichung von Nachhaltigkeit. Viele zentrale Nachhaltigkeitsthemen werden lokal entschieden und/ oder wirken sich lokal aus. Beispiele sind Themen wie Mobilität, Land- und Forstwirtschaft, Energie oder sozialer Wandel.

Aufgrund der hohen Qualitätsansprüche, die Bildung für nachhaltige Entwicklung stellt, ist es eine Chance für Kommunen, sich als hochwertiger Bildungsstandort zu positionieren. Auch so genannte Bildungslandschaften, die schulische und außerschulische Angebote miteinander verbinden, eignen sich gut, um dem ganzheitlichen Ansatz von Bildung für nachhaltige Entwicklung gerecht zu werden und den Bezug zum kommunalen Raum herzustellen.

Darüber hinaus kann Bildung für nachhaltige Entwicklung dazu führen, dass eine Kommune attraktiver als Standort für Wohnen, Arbeiten und Erholung wird: Durch die Ansiedlung von Unternehmen, die sich mit zukunftsfähigen, nachhaltigen Innovationen beschäftigen beispielsweise oder auch durch entsprechende Freizeitmöglichkeiten, wie Naturreservate.

Bildung für nachhaltige Entwicklung führt außerdem zu einem Verständnis für das globale Ganze und einer weltoffenen Perspektive. Insbesondere in Zeiten des Wandels und verstärkten Integrationsherausforderungen kann dies für die soziale Kohäsion entscheidend sein.

Mutter und Tochter fahren Fahrrad auf dem Radweg.
© Adobe Stock / Kara

Wie kann Bildung für nachhaltige Entwicklung in Kommunen umgesetzt werden?

Zentral ist die Vernetzung der verschiedenen Akteure aus Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und schulischen und außerschulischen Lernorten. Ebenso wichtig ist es, Bürger zu beteiligen und ihnen einen Gestaltungsspielraum zu ermöglichen. So entstehen Engagement und sozialer Zusammenhalt. Bürgerbeteiligung ist selbst wiederum eine Bildungsaufgabe. Das Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung zielt auf ebensolche Befähigungen ab: Kritisches Denken, Teamfähigkeit, Partizipation.

Kommunen haben die Chance, Bildung für nachhaltige Entwicklung systematisch und übergreifend zu verankern. Auch in der eigenen Verwaltung, wie beispielsweise im Bereich Personal oder Beschaffung können sie mit inspirierendem Beispiel voran gehen und Aspekte der nachhaltigen Entwicklung umsetzen. Eine ganzheitliche Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung wird zudem befördert, wenn sie in das Leitbild der Kommune integriert wird.

Anregungen zu möglichen Umsetzungen von Bildung für nachhaltige Entwicklung bieten zudem internationale Kooperationen beispielsweise mit Partnerstädten der Kommunen oder international agierenden Netzwerken.

Herausforderungen in Kommunen

Jede Kommune ist unterschiedlich und bringt eigene Potentiale und Problemlagen mit sich. Es kann daher keinen universell übertragbaren Masterplan für die Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung geben. Jede Kommune muss ihren individuellen Weg finden. Notwendig sind langfristige Entwicklungsstrategien, die künftige Problemstellungen sowie Chancen herausarbeiten und den konkreten Gegebenheiten der jeweiligen Stadt, Gemeinde oder des Landkreises entsprechen.

In jedem Fall ist die Abstimmung mit vielen unterschiedlichen Akteuren in Kommunen nötig. Dabei gilt es die entsprechend unterschiedlichen Interessenslagen miteinander in Einklang zu bringen.

Als Träger von Bildungseinrichtungen haben Kommunen enormes Potential, ihre jeweiligen Bildungseinrichtungen zu prägen: Aktuelle Fragen sind beispielsweise, welche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen Kommunen im Kontext von Bildung für nachhaltige Entwicklung offerieren können und wie sie Bildungseinrichtungen dabei unterstützen können, Nachhaltigkeit gesamtinstitutionell zu etablieren.

Das Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung

2015 fiel der Startschuss für das UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung, das Folgeprogramm der Vereinten Nationen für die UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung". Das fünfjährige Programm (2015-2019) zielte darauf ab, Bildung für nachhaltige Entwicklung vom Projekt in die Struktur zu bekommen. Dabei konzentrierte es sich vor allem auf 5 Handlungsfelder: Politische Unterstützung, ganzheitliche Transformation von Lern- und Lehrumgebungen, Kompetenzentwicklung bei Lehrenden und Multiplikatoren, Stärkung und Mobilisierung der Jugend und Förderung nachhaltiger Entwicklung auf lokaler Ebene.

Die Relevanz von kommunaler, regionaler und lokaler Arbeit im Bereich von Bildung für nachhaltige Entwicklung wurde auch darin deutlich, dass die Förderung nachhaltiger Entwicklung auf lokaler Ebene eines der fünf prioritären Handlungsfelder des Weltaktionsprogramms darstellte.

Zur Umsetzung des Programms in Deutschland hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung eine Nationale Plattform eingerichtet, die im Juni 2017 einen Nationalen Aktionsplan verabschiedet hat. Sie wurde unterstützt durch so genannte Fachforen, die aus Experten zu den verschiedenen Bildungsbereichen bestehen.

Weiterführende Informationen

Links

Akteure zum Thema "Nachhaltige Städte und Gemeinden" auf dem BNE-Portal
Akteure zum Thema "Lokale Agenda 21" auf dem BNE-Portal
Lehrmaterialien zum Thema "Nachhaltige Städte und Gemeinden" auf dem BNE-Portal
Themen-Dossier "Städte und BNE"
Webseite Wettbewerb Zukunftsstadt
UNESCO-Roadmap zur Umsetzung des Weltaktionsprogramms BNE [PDF | 4,8 MB]